Strandtage, Tag 85 bis 88

Der tägliche Regenschauer verzögerte am Tag 85 unsere Pläne. Andes als in den letzten Tagen regnete es erst gegen 10 Uhr. Die Regenfälle sind meist sehr heftig, aber dafür nach spätestens 30 Minuten beendet. Mit dem Motorroller fuhren wir nach dem Regenende zu dem Dorf Sungai Pinang Besar. Dort lebt eine chinesische Gemeinschaft. Wir besichtigten den Foo Ling Kong Temple. Der Tao-Tempel ist über 100 Jahre alt. Wir spazierten durch den Tempelgarten entlang der Miniaturausgabe der chinesischen Mauer und entdeckten Wasserschildkröten. Die Kinder und ich bevorzugten einen kleinen Spielplatz im Schatten, während Erik in der Hitze die vielen Treppen zur großen Tempelhalle empor stieg. Dafür wurde er mit einem tollen Ausblick über die Tempelanlage, das Dorf bis hin zum Meer belohnt. An einem Imbissstand am Eingang zur Tempelanlage probierten wir uns durch unbekannte Essen und entdeckten Rojak für uns. Das ist ein traditioneller Salat bestehend aus frischem Obst und Gemüse, dass mit einem Dressing bestehend aus Palmzucker, Erdnuss and Chili serviert wird. Er schmeckt scharf und gleichzeitig süß, ist erfrischend und würzig. Das wird es nun wohl öfters bei uns geben!

Nach der Rückkehr in unsere Unterkunft hielt Mausepieps Mittagsschlaf, während Erik an dem Chiang Mai Video arbeitete.

Der Große und ich erledigten ein paar Vorschlulaufgaben und gingen dann zu dem Strand in unserem Ort. Leider waren am Strand und im Meer viel Müll. Wir fanden nach einigem Suchen ein sonniges Plätzchen mit weniger Müll. Aber auch beim Baden schwamm immer wieder Müll an uns vorbei. So machte das Baden keinen Spaß! Später kamen Erik und Mausepieps vorbei, um sich kurz abzukühlen. Am Abend gratulierten wir in einem Videotelefonat meiner Mutti zum Geburtstag.

An Tag 86 liefen wir am späten Vormittag zum Coral Beach, unserem ca. 500 m entfernten Nachbarstrand. Dort ließen wir unsere Seelen baumeln und verbrachten mal wieder die meiste Zeit im warmen Meer. Das Meer ist so warm, dass einem erstmal kalt ist, wenn man aus dem Wasser kommt. Aber bei der intensiven Sonneneinstrahlung bleibt das nicht lange so. Zum Mittagsschlaf gingen Erik und Mausepieps zurück in die Unterkunft, während ich mit dem Großen am Strand blieb. Wir bauten wieder fleißig Sandburgen und reparierten diese, wenn die Wellen mal wieder Schäden angerichtet haben. Das scheint unser neues Strandhobby zu sein. Unser Abendessen, bestehend aus 4 Burgern aßen wir auf einer Treppe, die zum Strand führt bei einem wunderschönen Sonnenuntergang.

An Tag 87 wollten wir am Vormittag an den Strand, für den Mittagsschlaf von Mausepieps zurück in die Unterkunft und dort unsere Weiterreise am Nachmittag planen. Aber Pläne sind ja da, um geändert zu werden. So auch heute! Tatsächlich blieben wir den gesamten Tag am Strand. Denn wir haben eine deutsche Familie kennengelernt. Mit Sammy fand unser großer Schatz einen Spielkameraden mit dem er stundenlang im Wasser spielen und auf Bäume und Felsen klettern konnte. Wir verbrachten den gesamten Nachmittag miteinander und tauschte uns über Reiseerlebnisse und -erfahrungen aus. Nach einem gemeinsamen Abendessen trennten sich unsere Wege und wir verabredeten uns auf ein morgige Wiedersehen an unserem Strand.

Den Vormittag an Tag 88 verbrachten wir mit der Detailplanung unserer morgigen Weiterreise und der Planung der Schuleinführung unseres großen Schatzes. Unser Resortbesitzer erfüllte währenddessen unserem großen Schatz einen heimlichen Wunsch: Eine Fahrt mit dem Elektoroller. Er fuhr mit beiden Kinder eine Runde durch unser Dorf Teluk Nipah. Nach der Rückkehr strahlten beide glücklich. Unser großer Schatz berichtete aufgeregt, dass der Roller eine digitale Geschwindigkeitsanzeige hatte.

Erik und die Kinder gingen anschließend an den Strand um Tinka, Tobias und Sammy zu treffen. Die beiden Jungs verbrachten wieder den gesamten Nachmittag mit Ausnahme einer kleinen Pause zum Mittagessen im Meer. Die Flut brachte große Wellen mit sich, was für noch mehr Spielspaß sorgte. Die beiden hatten richtig aufgeweichte Finger als sie am Abend aus dem Meer kamen.

Am Spätnachmittag verzog ich mich auf unser Zimmer, um Videos zu kürzen. Der Speicherplatz unseres Laptops ist nahezu voll. Unsere Fotos sortiere ich recht regelmäßig aus. Bei unseren Videos waren wir bisher noch nicht so stringent. Das rächt sich jetzt. Später sammelte und sortierte ich unsere Sachen und packte die Rucksäcke. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Sammy und seinen Eltern verabschieden wir uns von ihnen und auch von Pulau Pangkor.

Wir haben hier sehr entspannte Tage am Strand verbracht, uns gut erholt, unseren Gedanken freien Lauf gelassen und vor allem sehr viel und intensiv Zeit mit unseren Kinder verbracht. Wir haben mit ihnen am Strand und im Meer getobt, Wasserschlachten veranstaltet, gemeinsam die ersten Tauch- und Schnorchelversuche unternommen, Burgen aus Sand gebaut und diese vor den Wellen beschützt. Es war eine tolle Zeit! Aber wir fanden auch viel Zeit und Anregungen zum Nachdenken. Wir haben am Strand und im Meer viel Müll gefunden. Vor allem Plastikflaschen, Plastikbecher, Verschlüsse, Verpackungen, aber auch kleine und größere Styroporteilchen. Und das, obwohl die Strände jeden Morgen gereinigt werden. Vor allem während der Flut spülte das Meer diesen Müll an. Das stimmte uns traurig und nachdenklich.