Nach der zwar langen, aber alles in allem guten Anreise starten wir unseren Abenteuer in Guadeloupe auf der kleineren Insel Grand-Terre. Diese ist eher flach und misst gerade mal ca. 40km x 35km. Laut Ortszeit kommen wir gegen 18 Uhr an. Für uns ist es aber mitten in der Nacht. Nachdem wir unseren Mietwagen abgeholt haben, geht es mehr oder weniger quer durch die Insel zur ersten Unterkunft.
Die erste Nacht war dann doch kurz. Der Biorhythmus von der Kleinen sagte gegen 3:00 Uhr aufstehen. Um 6:00 Uhr erbarmte sich dann Erik und fuhr mit ihr zum Strand.
Zum Frühstück gibt es wie eigentlich immer Baguette und Croissant. Dazu noch einheimisches Obst wie Melone oder Ananas. Viel mehr tropische Früchte gibt es hier offensichtlich nicht.
Unsere Tage auf Grand-Terre sind geprägt von vielen Strandzeiten und kurzen Ausflügen. Der zeitige Sonnenaufgang und die Zeitumstellung führen dazu, dass wir meistens schon 8:00 Uhr im Auto sitzen. So geht es zum Beispiel zum Pointe des Châteaux. Dabei handelt es sich um den östlichsten Punkt der Grande-Terre. An diesem Punkt treffen das Karibische Meer und der Atlantische Ozean aufeinander und bieten ein atemberaubendes Naturspektakel. Den östlichsten Punkt erkennt ihr übrigens an dem weißen Kreuz, dass am Pointe de Colibris thront. Zur Aufheiterung der Anti-Wander-Stimmung der Kinder spielen wir „chicken“ in den Wellen: Alle laufen langsam ins Wasser, während die Wellen kommen. Wer als Letztes noch im Wasser ist, hat gewonnen. Die Anderen sind „feige Hühnchen“.
An einem anderen Tag fahren wir nach Port-Louis und Anse-Bertrand in den Norden. Die Küste ist hier zum Teil eher eine Steilküste und zum anderen geprägt von Mangrovenwäldern. Es ist beeindruckend, wie abwechslungsreich Guadeloupe ist. Wir sind jeden Tag an einem anderen Strand und jeder ist unterschiedlich. Mal extrem flach, sandig und umsäumt von Palmen, mal sehr wellig und umgeben von Bäumen. Schatten finden wir überall. Unsere Strandbesuche haben ein festes Ritual: Schattigen Platz finden; Hängematte spannen; umziehen und rein ins kalte Nass. Obwohl wirklich kalt ist es nicht. Das Wasser hat geschätzt immer 23 Grad.
Das Wetter ist für die ausklingenden Regenzeit typisch. Tagsüber sind ca. 30 Grad und es herrscht eine tropische Luftfeuchtigkeit von 85%. Nachts kühlt es auf 25 Grad ab. Fast jeden Tag regnet es, mal ganz leicht mal heftig. Der Regen ist dann aber fast immer nach wenigen Minuten vorbei und die Sonne kommt wieder raus. Wir benutzen unser Wetbag am Strand eher um unsere Sachen trocken zu halten während wir im Regen im Meer baden. Einfach grandios.
Grandios ist auch die Landschaft. Alles ist extrem grün und sprüht nur so vor Energie. Auch wenn Grand-Terre im Vergleich zu Base-Terre eher flach ist, gibt es einige Hügel. Großflächige Plantagen sehen wir eher weniger. In der Kolonialzeit wurde hier vor allem Zuckerrohr, Kaffe und Kakao angebaut. Neben dem Rum aus Zuckerrohr herrscht wohl heute der Tourismus vor. Schade, so gibt es auch relativ wenig tropisches Obst.
Lebensmittel werden wahnsinnig viel importiert. Wie schon im Internet beschrieben tatsächlich aus Europa. Möhren aus Frankreich, Knoblauch aus Spanien und auch sonst gibt es im Supermarkt viele Europäische Speisen zu extravaganten Preisen.
Da vegetarisches Essen hier selten zu finden ist, kochen wir jeden Tag selber. An vegan ist hier quasi nicht zu denken. Eine kulinarische Reise wird es damit wohl nicht. Das „karibische“ Street Food Bokit ist ein gefülltes Brot, welches in Fett ausgebraten wird. Schon ganz lecker, aber extrem fettig. Auch sonst so gibt es hier sehr viel frittiertes Essen. Allerdings halt nie Gemüse, sondern nur Fisch und Fleisch.
Natürlich darf der Rum bzw. der Punch aus heimischen Früchten nicht vergessen werden.
Wie zu erwarten, ist das Leben hier in einigen Dingen auf europäischem Niveau. Eine Unterkunft kosten 70€-100€. Eine Kugel Eis schon mal 3€. Dennoch scheint der Lebensstandard gut zu sein. Es gibt wahnsinnig viele Autos, für die kleinen Straßen eigentlich zu viele, und kaum Mopeds.
Unsere Zeit auf Grand-Terre geht nach 5 Tagen langsam zu Ende. Wir sind gespannt, was uns auf der zweiten Inselhälfte Base-Terre erwartet.