Die Fahrt auf die 2. Guadeloupe-Insel Basse-Terre ging ziemlich schnell. Zum einen sind beide Inseln nur durch einen Fluss getrennt und zum anderen ist an dieser Stelle das wirtschaftliche Zentrum Point-á-Pitre. Daher gibt es Autobahnen und Schnellstraßen.
Unser erster Stopp ist der Ecrevisses Wasserfall. Der Wasserfall ist von der Straße aus sehr leicht zugänglich und bietet sich damit für einen kurzen Stop an – ideal zum Abkühlen und Erfrischen. Auch wenn die Insel voller Wasserfälle ist, begeistert uns jeder wieder aufs Neue.
Ein zweiter Halt war die „La Maison du Cacao“, eine kleine Ausstellung über Kakao. Auch wenn wir den Spaziergang durch den Park verpassen werden, hören wir gespannt den Erklärungen zu. Wir probieren Kakao in jeder Form. Von der Frucht, wo das Fruchtfleisch wie Litschi schmeckt, über die fermentierte Masse bis hin zur Trinkschokolade und Schokolade. Der Geschmack ist echt einzigartig, für uns alle sehr lecker und überraschend nicht bitter. Wir kaufen uns direkt etwas Kakaomasse. Mal schauen, ob wir damit Zuhause auch so extrem leckere Trinkschockolade herstellen können.
Die Küste von Base-Terre ist gerade im Süden eher geprägt von leichten Steilküsten. Dort liegt auch der aktive Vulkan und es gibt heiße Quellen durch diesen. Auch der Norden hat einige Felsen. Zwischen diesen befindet sich dann eine malerische Bucht an der nächsten. Ganz im Norden befinden sich Mangrovenwälder. Durch die Steillage ergeben sich nur sehr kleine Orte mit wenig Fußwegen. Auch hier braucht man ein Auto. Einige der Ausfahrten sind so steil, dass man nicht anhalten sollte weil man dann nicht mehr anfahren kann. Nicht nur unser kleiner Kia kommt da an seine Grenzen.
Ein absolutes Highlight war unsere Schlammwanderung zum Wasserfall „Le saut des trois cornes“. Die gut ausgeschilderte Wanderung führt durch den Dschungel und war geprägt von vielen mal großen, mal kleinen Schlammlöchern. Der Große macht es sich zur Aufgabe, saubere Schuhe zu behalten. Es war sehr beeindruckend wie gut er diese meisterte, während ich bis zu den Knöcheln im Schlamm steckte. Der Wasserfall war wie immer grandios und erfrischend. Noch aufregender war der Rückweg auf dem es extrem stark zu regnen begann. Was für eine willkommene Abkühlung. Dreckig waren wir ja ehe schon. Zum Abschluss gab es noch eine Dusche unter schwefelhaltigem Wasser aus einer heißen Quelle. Dies soll wohl für die Haut gut sein. Die Einheimischen standen an und so auch wir. Am Ende ging es uns nicht besser, aber wir rochen nun nach verschwitzten, fauligen Eiern. Bis auf Tina, die sich drückte. 😜
Auch auf dieser Insel ist die Pflanzenwelt sehr beeindruckend. Wenn wir durch die Landchaft fahren, glaubt man sich in den Alpen. So hoch sind hier die Berge. Nur das diese grün sind. Tiere gibt es aber entweder sehr wenige oder diese verstecken sich im Dschungel gut. Schlangen und andere Reptilien wurden wohl durch eingeschleppte Mungos und Katzen teilweise vollständig ausgerottet. Aktuelle Studien belegen, dass seit der Kolonialisierung 50% der Arten verschwunden sind. 😕
Die Hauptstadt von Guadeloupe heißt Basse-Terre was sehr verwirrend ist, da die Insel ebenfalls so heißt. Die Stadt ist kein großes wirtschaftliches Zentrum, hat aber einen kleinen Markt und eine nette Innenstadt. An dem Tag wo wir die Stadt besichtigen ist es gefühlt noch heißer als sonst. 32 Grad bei wahrscheinlich über 90% Luftfeuchtigkeit. Wir sehen die Regenwolken in den Bergen, wie sich diese dort abregnen, aber in der Stadt nicht wirklich ankommen und uns erfrischen.
Das Fort Delgrès in Basse-Terre steht nur bei uns Erwachsenen auf der Liste. Den Kindern ist es zu heiß und natürlich auch zu langweilig. Das Fort selbst diente als Wehranlage gegen die Briten. Dies gelang wohl nicht immer und so war die Insel immer mal wieder in britischer Herrschaft. Heute kann man von der imposanten Anlage das traumhafte Meer und die Berge begutachten.