Um unseren Flieger um 9 Uhr zu schaffen, sind wir gegen 4:30 Uhr aufgestanden. Nachdem Erik und ich uns rausgequält und geduscht haben, weckten wir die Kinder. Jeder übernahm ein Kind: Wecken, duschen, Zähne putzen und anziehen. Um 5:30 Uhr fuhren wir mit einem Grab-Taxi zum Flughafen. An der Sicherheitskontrolle erschraken wir kurz: Wieder haben wir eine Schere vergessen! Die neugekaufte Bastelschere der Kinder, versteckt im Stiftetuie im Kinderrucksack war klein und abgerundet. Sie stellte somit keine Bedrohung dar und wir durften diese zu unser Freude behalten.
Unser erster Flug nach Muscat im Oman verlief sehr entspannt. Ich hatte den Ehrenplatz zwischen den Kindern bekommen, während Erik von dem Gang getrennt neben uns saß. Das Entertainmentprogramm lenkte die Kinder gut ab. Unser Großer schaute sich in Dauerschleife „Peterson und Findus – Der Film“ an, während Mausepieps zwischen Trickfilmen und Tierdokumentationen im 15 Minutentakt wechselte. So war ich auch immer gut beschäftigt. Irgendwann schlief die Kleine ein. Für 2-3 Stunden hatte ich nun auch meine Ruhe. Ich nutzte die Zeit und schaute „Bohemian Rhapsody“ und den Anfang von „The Queen“. Bohemian Rhapsody ist ein wirklich mitreisender und inspirierender Film! Danke Anne für deine Empfehlung! Nach ca. 6 Stunden Flugzeit landeten wir in Muscat und freuten uns auf ein bisschen Bewegung.
Mit einem kleinen Déjà-vu stellten wir uns an die lange schlangenlinienförmige Warteschlange für die Sicherheitskontrolle des Flughafens an. Anders als bei unserer Einreise nach Thailand waren wir in 20 Minuten durch. Aufgrund der Verspätung von unserem ersten Flug und der Wartezeit gingen wir direkt zum Boarding für unseren nächsten Flug.
Auf diesem Flug hatte jeder von uns ein Kind neben sich und wir saßen vom Gang getrennt nebeneinander – unsere bevorzugte Sitzvarianten im Flugzeug. Die Kinder und auch wir waren inzwischen müde und erschöpft von der Reise. Die trockene Luft, der fehlende Sonnenschein und die fehlende Bewegung machten uns zu schaffen. Die Kleine kämpfte zwischen Springen, Laufen und Klettern im Gang und kuscheln auf dem Sitz, während sich unser großer Schatz mit „Peterson und Findus“ versuchte wachzuhalten. Ganz gelang es ihm scheinbar nicht. Während das Essen ausgeteilt wurde schüttete er sich seinen Tomatensaft über T-Shirt und Hose. Bei seinem Versuch beides etwas zu säubern, schüttete Erik noch sein Wasser dazu. Als sie die Sauerei etwas bereinigt hatten und das Essen ohne weitere Zwischenfälle verspeist war, schliefen beide Kinder erschöpft ein. So vergingen auch die 7,5 Stunden Flugzeit bis wir endlich um 19:40 Uhr in Paris landeten.
Auf beiden Flügen flogen wir mit Oman Air. Die Beinfreiheit war wirklich knapp, denn ein beherztes Zurückklappen der Sitzlehne vom Vordersitz konnte schmerzhaft an den Knien werden. Und wir sind bekanntermaßen Durchschnittsgröße! Das Essen war okay, einmal sogar sehr scharf – zum Leidwesen der Kinder. Wir hatten immer die Möglichkeit vegetarisches Essen zu bekommen. Auch wenn wir dabei eine Stewardess sehr eindringlich dazu auffordern mussten. Auch die Kinderfreundlichkeit dieser Stewardess war verbesserungswürdig. War Mausepieps nicht augenblicklich aus dem Gang verschwunden, wenn sie ankam, drängelte sie sich mit einem kleinen Seitenhieb vorbei. Sonst bei uns als Plastikschrott nicht so gern gesehen, hatten wir dieses Mal auf etwas Ablenkung durch das übliche Kinderbeschäftigung-Set gehofft. Dieses bekamen wir nur beim zweiten Flug – am Ende sehr unfreundlich auf den Schoss geschmissen.
Aus Mangel an echten Alternativen entschieden wir uns für diese Tagesflüge. Der andere, preislich ähnliche Flug flog gegen Mitternacht ab Bangkok ab – das wollten wir uns nicht antun. Die Flüge und auch der Umstieg verliefen recht entspannt. Es wurde nur kritisch, als die Kinder sehr müde waren, aber auch das meisterten wir. Somit ist für uns so ein Tagesflug eine gute Alternative für einen Nachtflug mit Umstieg mitten in der Nacht. Denn zwei schlafenden Kinder hätten wir wirklich nicht durch den Flughafen tragen wollten.
Nach dem üblichen Warten an der Einreisekontrolle und der Gepäckausgabe stiegen wir gegen 20:30 Uhr in ein Taxi. Eine nette Taxifahrerin fuhr uns zu unserer Wohnung mitten in Paris. Wir waren sehr überrascht, dass es noch hell war. In Asien ging die Sonne bereits zwischen 18 und 19 Uhr unter. Auf der Fahrt zur Innenstadt sahen wir viele bettelnde und obdachlose Menschen, offensichtlich Afrikaner. Die Pariser Innenstadt bezauberte uns bereits beim Anblick mit ihren vielen, gut besuchten Cafés, schlendernden Menschen und wunderschönen Häusern. Wir freuten uns, diese Stadt die nächsten Tage entdecken zu können!
Unsere Wohnung lag im Stadtteil Marais inmitten vieler Cafés und Boutiquen. Die Wohnung selbst war etwas verwinkelt, hatte zwei kleine Bäder und 3,5 Schlafzimmer. Wir hatten die Wohnung für uns alleine, da Leonard und Dena leider vorzeitig abreisen mussten und bereits wieder in den USA waren. Nachdem die Bettenaufteilung für die erste Nacht geklärt war – unser Großer bevorzugte das Einzelbett in einem ebenso kleinen Zimmer, während wir Mausepieps schlafend in unser Bett legten. Gegen 22 Uhr fielen wir alle todmüde von diesem langen Reisetag ins Bett. Wir waren insgesamt 22,5 Stunden auf den Beinen und unsere innere Uhr stand noch auf 3 Uhr nach Bangkokzeit.