Ein paradiesischer Abschluss

Während der Norden von Basse-Terre von weißen Sandstränden und Mangroven geprägt ist, herrscht im Süden eher Steinküste oder dunkelschwarzer Sandstrand vor. Unsere dritte Unterkunft lag um die Ecke von Malendure. Dies ist der Tauchspot in Guadeloupe. Dies liegt vor allem daran, dass es hier wunderschöne Korallenriffe und Meeresschildkröten gibt. Die Riffe sind alle aus vulkanischem Gestein entstanden.

Bevor wir allerdings die Unterkunft wechseln, gibt es den fast schon obligatorischen Stop beim Arzt und in der Apotheke im Urlaub. Nichts Schlimmes und im Prinzip auch nichts Tropisches, auch wenn der Patient immer der Gleiche ist. Langsam fällt es auf. Sowohl beim Arzt als als auch in der Apotheke konnten wir uns in Englisch bzw. mit Händen und Füßen verständigen und fühlten uns gut aufgehoben.

Die Gegend ist aufgrund der Berge auch hier geprägt von vielen Wasserfällen. Der Erste den wir besuchen war an sich nicht spektakulär. Allerdings ist der natürliche Pool so tief, dass wir von vielen Seiten ins kühle Nass springen konnten. Bis zu 5 Meter hoch waren die Klippen bei denen selbst die Kleine keine Angst hatte und sprang.

Der „Chute du Carbet“ besteht aus drei Wasserfällen, wobei einer echt gigantischer ist als der andere. Der Fluss entspringt in den Bergen des Vulkan und gewinnt auf seinem recht kurzen Weg ins Meer beachtlich viel Wasser. Kein Wunder, wie es sich für einen Regenwald gehört regnet es hier jeden Tag. Trotz des kleinen Anstieges sind oben die Temperaturen mit 25 Grad etwas angenehmer. Dafür sind wir bei der gefühlten Luftfeuchtigkeit bei 100% angekommen. Wir entscheiden uns für die Nummer 2 der 3 Wasserfälle einfach aufgrund der Tatsache, dass dieser am einfachsten erreichbar ist. Die Wanderung ist eher ein tropischer Spaziergang. Regenwald ist immer wieder faszinierend. Wir erinnern uns dabei alle noch sehr lebhaft an den Mosy Forrest in Malaysia.

Unsere letzten Tage sind geprägt von Schnorchelausflügen. Zuerst ging es mit dem Kayak auf die Pigeon Inseln. Diese liegen nur 1,1 km vor der Küste und lassen sich gut mit dem Kayak erreichen. Gut gelaunt und ausgerüstet starten wir unsere Schnorcheltour auf der Insel. Das Wetter ist an dem Tag eher mäßig, d.h. bewölkt und ungewöhnlich windig. Auch die Strömung um die Insel sollte man nicht unterschätzen. Tina, mich und den Großen treibt es doch sehr stark ab. Wir haben echt Mühe gehabt wieder zurück zu schwimmen. Auch die Lieblingsbeschäftigung von unserem Großen „Boot fahren“ müssen wir abbrechen. Die zwei Kinder (allein im Boot) treiben bei den hohen Wellen zu nah an das sehr steinige Ufer. Trotz des Fischreichtums ist die Stimmung etwas gedrückt. Dies ändert sich zum Glück als wir auf die andere Seite der Insel laufen. Die Bucht ist geschützter und wir können zu viert unbeschwert schnorcheln. Speziell die Kleine hat dabei ihr neues Hobby gefunden. Bei der Rückgabe erfahren wir, dass das Wetter nur an 20 Tagen im Jahr so „schlecht“ ist. Auch meint er, man könne täglich hier Schildkröten sehen. Unser Plan für die nächsten Tage steht.

Leider ist das Glück auch am nächsten Tag nicht auf unserer Seite. Das Wetter ist zwar besser, aber die Wellen immer noch zu stark. Damit wird zu viel Sand aufgewirbelt und die Sicht ist zu schlecht. Traurig geben wir unsere geliehene Ausrüstung wieder zurück. Am dritten Tag versuchen wir es ohne geliehene Ausrüstung. Der Spaß wird langsam ganz schön teuer. Tina zieht mit dem Großen los und ich mit der Kleinen. Da ich keine Ausrüstung habe schwimme ich nur mit. Die Kleine ist offensichtlich von den Fischen am Riff begeistert. Ihr Kopf ist kaum oben und durch den Schnorchel höre ich nur immer wieder „Ach wie schön“. Als ihr kalt wird beschließen wir unser Glück zu versuchen. Wir schwimmen weg von der Bucht, dorthin wo die Schildkröten fressen. Und tatsächlich, 100 Meter vor dem Strand entdecken wir eine Schildkröte. Ich konnte sie zu diesem Zeitpunkt leider nicht Unterwasser sehen, die Kleine ist aber schwer begeistert. Ich selbst bin überwältigt als sie ihren Kopf wenige Meter vor mir aus dem Wasser streckt um Luft zu holen. Wir winken den Großen und Tina vom Strand her und schwimmen bestimmt 30 Minuten mit der Schildkröte. Zwischendurch waren es sogar zwei! Einfach magisch diese Tiere. Überglücklich beenden wir den morgendlichen Ausflug. Was für ein Urlaubsabschluss an unserem letzten Tag auf Guadeloupe!

Guadeloupe hat uns in seinen Bann gezogen. Die fantastischen Landschaften, die extreme Gastfreundschaft, auch wenn man kein französisch spricht und nicht zuletzt die traumhaften Strände. Wenn nun noch das Preisniveau nicht europäisch, das Essen nicht so fisch- und fleischhaltig und die Mücken tag- und nachtaktiv wären…