Rund um die Pariser Oper, Tag 161

Heute wollten wir uns Paris von oben anschauen. Ich hatte gelesen, dass man von den Dachterrassen der Luxuseinkaufshäuser Lafayette und Printemps einen atemberaubenden Blick haben soll. Nach einem gemütlichen Vormittag in unserer Wohnung und einem langen Mittagsschlaf machten wir uns am Nachmittag auf den Weg. Mit der Metro fuhren wir zum Luxuskaufhause Lafayette, welches unweit der Metrostation lag. Die besagte Dachterrasse hatten geschlossen, das Café war nach innen verlegt wurden und auf der obersten Etage wimmelte es von Parissouvenirs. Das war wohl nichts! Wir genoßen stattdessen den Blick auf die beeindruckende Glasdachkuppel und bewunderten die Jugendstilarchitektur der Galeriehalle. Lafayette ist eines der ältesten Kaufhäuser Frankreichs und wurde im Jahr 1893 mit einer Ladenfläche von 70 m² erbaut und bis 1912 zu einem Kaufhaus mit fünf Etagen erweitert.

Auf der Suche nach einem Sitzplatz, um unsere Nachmittagsobst zu essen umrundeten wir die Opéra Garnier, das Pariser Opernhaus. Der in einem prächtigen Haus gegenüber befindliche Apple Store zog Erik magisch an. Er kaufte einen SD-Karten-Adapter, da unser alter Adapter sich als sehr unpraktisch erwiesen hat. Nebenbei bewunderte er das tolle Gebäude auch von innen. Die Kinder und ich warteten hockend angelehnt an einem Pfosten, denn wir hatten keinen Sitzplatz gefunden. Danach schauten sich die Kinder den Legoprospekt, welchen wir aus dem Lafayette mitgenommen hatten an. Es war ein lustiges Bild! Mit den Fleecejacken und den für die Pariser Innenstadt etwas zu legeren Hosen schauten sie sich den Legoprospekt an. Dieser wurde mal an den Pfosten, den Zaun oder auf dem Gehweg liegend angeschaut. Wir ernteten einige mitleidige oder verwunderte Blicke!

Nach Eriks Rückkehr aus dem Apple Paradis, entdeckten wir auch Sitzgelegenheiten auf dem Vorplatz der Oper. Diese war, wie viele andere Gebäude einfach bewundernswert. Wir gingen zu Fuß staunend und immer wieder beeindruckt von den vielen imposanten Gebäuden, der tollen Architektur und dem vielen Grün. Wir konnten uns nicht satt sehen!

Wir folgten dem Boulevard de la Madeleine und entdeckten in „kleinen Innenstadtgeschäften“ Ikea und Declaton. Da wir doch das ein oder andere Mal etwas froren, wollten wir uns noch eine Wärmeschicht kaufen. Das Ergebnis: Erik und die Kinder fanden leichte Steppwesten. In meiner Größe war natürlich alles ausverkauft! Während Erik und unser Großer zu Kasse gingen, musste ich unsere streunendes Mausepieps finden. Ich habe wirklich lange suchen müssen und wurde leicht nervös, bis ich sie fand. Sie beobachte gerade andere Kinder. Unser Verschwinden hatte sie bereits bemerkt, aber es war ihr egal! Auch die eindringliche Aufklärung, dass ich jetzt Angst um sie hatte brachte kein Einsehen. Wir können ja „eine neue N*** boren lassen“, wenn sie weg wäre!

Im Le Village Royal angekommen, bewunderten wir die bunten Regenschirme des Umbrella Sky Projects von portugiesischen Künstlerin Patricia Cunha. Sie hängte in dieser kleinen Einkaufspassage 800 bunte Regenschirme auf, um etwas Farbe in das Leben und ein Lächeln in die Gesichter zu zaubern. Bei uns war es ihr gelungen! Erik nutzte die Gelegenheit und die witzigen Bronzestatuen und Kunstwerke von Dirk de Keyser für eine kleine Fototour. Ich schaute derweil in die Schaufenster von Dior, Chanel und Co. und staute über die Preise. Unser Großer war etwas verwundert und irritiert, dass man bunte Regenschirme als Kunst bezeichnete! Diese Kunstinstallation startete 2011 in der kleinen portugiesischen Stadt Agueda und war inzwischen in Städte wie Bordeaux, St. Petersburg und Pittsburgh zu sehen.

Anschließend machten wir uns auf den Rückweg und gingen zu Fuß zum Concorde Platz, um dort in die Metro einzusteigen. Auch hier staunten wir wieder und konnten uns kaum satt sehen, als der riesige Platz mit Aussicht auf viele tolle Gebäude vor uns lag. Die dunkler werdenden Wolken mahnten uns zum Weitergehen. Leider war die Metrostation am Concorde Platz, sowie alle folgenden Metrostationen der Linie 1 geschlossen. Da an keiner der Station darauf hingewiesen wurde, liefen wir einige Stationen ab, bis wir uns entschieden zu einer anderen Metrolinie zu laufen. Das kostete Zeit, Nerven und Kraft, da es inzwischen schon spät geworden war. Auf dem Fußweg von der Metrostation in unsere Wohnung wurden wir auch noch richtig eingeweicht!