Zu acht auf einer Insel, Tag 130 bis 135

Gemeinsam mit Anne, Manu und ihren Kindern wollen wir die nächsten fünf Tage Sonne, Pool und Strand genießen und kleinere Ausflüge machen. Also richtig Urlaub!

Bei der Hitze schläft Mausepieps nicht lange. Zwischen 6 und 7 Uhr meldet sie ihr Bedürfnis nach Frühstück an. Meist steht Erik mit ihr auf und bereitet unser Frühstück vor. Nach und nach kommen dann der Große und ich dazu. Meistens schauen Olivia und Tim auf unserer Terrasse vorbei und naschen mit Obst, bevor sie zusammen mit ihren Eltern zum Frühstück gehen. So starten wir unsere Tage mit einem gemütlichen Frühstück auf unserer Bungalowterrasse. Wir genießen das süße Obst, meist Ananas, Papaya, Maracuja oder Wassermelone mit Haferflocken, Müsli oder Granola wahlweise auch mit Kokosnussmilch. So schaffen wir es tatsächlich meist gegen 9 Uhr fertig und startklar zu sein. Danach verschwinden die Kinder meist in den Pool, während wir Erwachsenen überlegen, wie wir den Tag gestalten wollten.

Kajak fahren am Haad Salad, Tag 130

An unserem ersten Tag ließen wir es ruhig angehen, damit wir alle ankommen und uns eingewöhnen können. So verbringen wir die Zeit an unserem Strand Haad Salad. Unser Großer lag uns seit Laos, also seit Monaten in den Ohren, dass er noch einmal alleine Kajak fahren wollte. Hier am Strand, wo er auch nach 20 Metern im Meer noch stehen konnte und es keine Wellen gab, erfüllten wir seinen Wunsch sehr gern. Nur blieb er nicht lange allein in seinem Kajak! Zwischenseitlich saßen fünf Kinder in dem Kajak. Sie hatten alle ihren Spaß beim Paddeln, rausspringen und reinklettern.

Unser erster Ausflug zum Haad Leela, Tag 131

Unser erster Ausflug auf Koh Phangan begann holprig. Bis für 8 Personen einigermaßen passende Helme gefunden waren und drei Motorräder betankt waren, dauerte es eine ganze Weile. Die Große von Anne und Manu klagte anschließend über Bauchschmerzen. Die vier gingen zurück zu ihrem Bungalow und nach kurzer Beratung beschlossen sie, dass Manu und die Kinder im Bungalow bleiben. Danach meldete unser Großer sein Toilettenbedürfnis an. Also gingen er und Erik zurück zu unserem Bungalow. Das Warten an der Tankstelle bis alle wieder zurück und startbereit waren, dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Gemeinsam mit Anne beschlossen wir erstmal auf den Markt in Thong Sala zu fahren, um uns mit günstigen Obst und Gemüse einzudecken. Bei uns im Ort werden dafür sehr hohe Preise verlangt. Nach einem gemeinsamen Obstsmoothie, der zu unserem Thong-Sala-Marktausflugsritual werden sollte, fuhren wir getrennte Wege. Anne fuhr bestückt mit Obstsmoothies zurück zu Manu und den Kindern, während wir uns ein leckeres thailändisches veganes Mittagessen schmecken ließen.

Nach einer kurzen Abwägung, ob wir in den Norden, in die Mitte oder in den Südosten der Insel fahren wollen, entschieden wir uns für den Leela Beach in der Nähe von Haad Rin, also den Südosten. Haad Rin ist für seine ausschweifenden Vollmondparties bekannt. Das wollten wir uns genauer anschauen. Die Party selbst fand erst einen Tag später statt. Bereits die Fahrt dorthin ließ uns erahnen, wie und warum es zu den bekannten „Koh Phangan Tattoos“ kommen kann. Verletzungen, Schürfwunden & Co., die im Zusammenhang mit dem Motorroller passieren, werden hier oft als „Koh Phangan Tattoos“ bezeichnet. Die Kombination aus sehr steilen und kurvenreichen Straßen gepaart mit den leicht überschätzten Fahrkünsten der oberkörperfrei-fahrenden Touristen ließ Erik besonders vorsichtig fahren. An einigen Bergen kämpfte ich gegen den Drang mit schieben zu wollen, so langsam fuhren wir zu viert die Berge hoch. Wir waren erleichtert, ohne Störungen und Zwischenfälle anzukommen. Den Zugang zum Haad Leela Strand versperrten uns Luxusresorts, wo wir unseren Roller einfach auf dem Parkplatz der Angestellten dazustellten. Eine Angestellte wies uns freundlich, aber direkt darauf hin, dass wir gern bleiben und essen können, aber beim nächsten Mal doch hier übernachten sollten. Vorbeigehend am Restaurant erkundeten wir den Leela Beach. Wir waren überrascht diesen Strand fast menschenleer vorzufinden. Unser Großer und Erik warfen sich gleich in die Fluten, um sich abzukühlen. Jedoch entpuppte sich das türkisfarbene, wellenlose Meer als sehr warm. Eine Abkühlung war das nicht! Wir genoßen den Strand im Schatten der Bäume mit einem Buch und einem Nickerchen in der Hängematte, während die Kinder am Wasser und im Schatten spielten. Am späten Nachmittag trieb mich der Gedanke an die bevorstehende Rückfahrt mit noch mehr Vollmondparty-Touristen auf der Straße aus unserer Gemütlichkeit. Die Rückfahrt verlief vorfallslos und so stoppten wir in Thong Sala an einem Markt. Dort erfrischten wir uns mit einem Fruchtshake, bevor wir zu unserem Bungalow zurückkehrten.

Mit dem Kajak auf dem Meer, Tag 132

An unserem zweiten Tag erkundeten wir unsere Bucht mit dem Kajak. Gut ausgestattet mit Sonnencreme, Sonnenschutzshirts, Mützen, Sonnenbrillen, Tüchern und Wasser fuhren wir für eine Stunde raus. Anne und Manu mussten nach wenigen Metern zurückrudern und ihr Kajak tauschen. Ihr erstes Boot lief voller Wasser und sank dabei immer tiefer. Mit zwei Kajaks ohne Loch ruderten wir an das Ende unserer Bucht. Unser Großer und Erik übernahmen den anstrengenden Teil, während Mausepieps und ich die Aussicht genoßen und das Ganze per Video festhielten. Je weiter wir an das Buchtende kamen, umso schaukeliger wurde unsere Fahrt. An unserem Ziel angekommen, schauten wir interessiert in unsere Nachbarbucht. Wir entdeckten einen kleinen Sandstrand und nett aussehende Holzbungalows, welche in die Felsen eingebaut waren. Den Kindern wurde es irgendwann langweilig und ihre Neugierde siegte. So sprangen sie ins Wasser, schnorchelten und tauchten im offenen Meer. Die Kleinen taten es den Großen irgendwann gleich. Da das Wasser sehr klar war, konnten wir bis zum Meeresboden schauen, obwohl wir einige 100 Meter von dem Strand entfernt waren. Nach der sonnigen Fahrt gönnten wir uns alle eine Abkühlung im Meer und genoßen im Meer sitzend eine frische Kokosnuss. Diese nutzten die Kinder, nachdem wir das Kokosnussfleisch rausgegratzt haben als Boot.

Schwein sein am Haad Khom, Tag 133

An diesem Tag stand ein Ausflug in den Norden der Insel an. Manu hatte von einem Schwein gelesen, welches an einer Strandbar lebte. Das wollten wir uns genauer anschauen! Auf dem Weg dorthin, ließen wir uns von einem Schild mit der Aufschrift „Aussichtspunkt“ locken. An der ersten steil ansteigenden Straße erleichterte Manu seinen Motorroller und ließ Anne und die Kids laufen. Mit der zweiten sandigen und steinigen Herausforderung, stiegen auch wir vier ab und gingen die restlichen Meter zu Fuß. An einer Biegung standen uns plötzlich drei bellende Hunde im Weg. Da sie schwanzwedelnd auf uns zu kamen, bewahrten wir die Ruhe und warteten ab. Als die Hunde ihren Standpunkt klar gemacht hatten und einer meine Hand beschnüffelte, entspannten sich alle. Die drei Hunde zogen danach einfach davon. Am Aussichtspunkt über die Chaloklum Bucht genoßen wir nach dem kurzen, aber schweißtreibend Aufstieg eine kühle und süße Cola und natürlich auch die Aussicht.

Danach fuhren wir zum Haad Khom Strand (Coral Beach) und fanden schließlich auch das besagte Schwein an einer Strandbar – schlafend und damit etwas unspektakulär. Wir entschieden uns, erstmal unseren Hunger zu stillen. Mit einem Tofu-Burger für die Kinder, Jungle Curry und Tofu in Knoblauch-Limetten-Butter-Soße und einem Obstteller wurden wir satt. Wir genoßen das leichte Lüftchen das uns auf der Restaurantterrasse wehte, bevor wir an den Strand wechselten. An einem schattigen Plätzchen am Coral Beach verbrachten wir die heiße Mittags- und Nachmittagszeit. Wir wollten damit den müden Kleinen eine Pause ermöglichen. So spielten alle vier Kinder friedlich im Sand, während wir Eltern uns Ausruhten und ein Mittagsschläfchen hielten. Irgendwann konnten wir der Verlockung des türkisblauen Meeres nicht widerstehen und wagte uns in die heiße Sonne und das flache, warme Wasser. Trotz der Hitze, war dies eine Wohltat. So schauten wir gemütlich im flachen Wasser hockend zu, wie am Strand Polizisten mit einer Kamera bestückt auftauchten. Sie gingen direkt auf einige Strandbesucher zu und ließen sich tatsächlich mit ihnen gemeinsam fotografieren. „Koh Phangan-Polizei: Dein Freund und Helfer“. Nachdem wir immer wieder von korrupten und nicht hilfsbereiten Polizisten in Thailand gelesen haben, war das doch ein amüsierender Anblick.

Auf Koh Phangan gibt noch viel zu entdecken und zu erleben. Die Hitze macht uns manchmal wirklich zu schaffen. Abenteuer und Erlebnisse, weit weg von der kühlen Brise des Strandes scheuen wir aufgrund der Hitze. Dies waren alles Gründe, warum wir beschlossen unseren Aufenthalt hier um weitere fünf Nächte zu verlängern. Auch wenn unsere Unterkunft im Internet ausgebucht war, so hatten wir Glück und einer Verlängerung stand nichts im Weg.

Endlich schnorcheln, Tag 134

Nachdem wir das Schnorcheln seit unserem Besuch auf der Insel Pangkor und auf Borneo vor uns her geschoben hatten, sollte es heute endlich soweit sein. Im Tauchshop meines Vertrauens hier im Ort (ich hatte dort eine sehr positiven Erfahrung beim Kauf der Schnorchelausrüstung für unseren Großen) liehen wir uns drei Schorchelausrüstungen aus. Da wir leider nicht die Einzigen und auch die Letzten waren, bekamen wir ausrangierte Masken. Diese erhielten wir für einen Spottpreis (100 THB für alle für 24 h). Auf Empfehlung einer Bekannten fuhren wir zum Mae Haad Strand. Dieser ist mit der kleinen vorgelagerte Insel Koh Ma über eine Sandbank verbunden.

Die Taucherbrillen sahen nicht mehr top aus – das Silikon hatte sich schwarz gefärbt – aber sie taten was sie sollen. So konnten Anne, Erik, Olivia, unser Großer und ich nicht weit entfernt vom Strand viele Seegurken, einige Krebse, kleine und etwas größere Fische, bunte und gut getarnte Fische und einige Seeigel entdecken und beobachten. Die Sandbank, welche die Inseln miteinander verbannt, war der ideale Ausgangspunkt zum Schnorcheln. Während ich mit dem Großen und Anne schnorchelte, beschäftigte Erik Mausepieps und Olivia im flachen Wasser mit allerlei Spielen. Manu verbrachte derweil die Zeit mit Sohneman am Strand. Abwechselnd schnorchelten wir bis Einbruch der Dämmerung. Schnorcheln ist eine sehr entspannenden und entschleunigenden Angelegenheit. Wir sind überrascht, welchen Spaß und welche Ausdauer der Große beim Schnorcheln hat.

Haad Yao und nicht weiter, Tag 135

Wir nutzten den Vormittag erneut zum Schnorcheln, diesmal aber an unserem Strand. Nach dem Mittagsschlaf der Kleinen und Erwachsenen starteten wir zu einem Nachmittagsausflug. Wir wollten ein paar Strände südlich von uns erkunden. Unser erster Stopp war die Bucht Haad Yao. Anne verbrachte hier vor 10 Jahren ihre Zeit auf Koh Phangan. Sie erkannte einiges wieder und vieles war ihr unbekannt. Die Kinder genoßen direkt nach der Ankunft den Strand. Unsere Kleine grub im Sand, während Olivia die Schaukel nutzte, um hoch in die Luft zu schaukeln. Die zwei Jungs beobachteten ein Fischerboot und ein Kajak. Sie schoben das Boot gemeinsam mit dem Fischer ins Wasser. Zu viert malten sie im Sand oder rannten um die Wette. Wir Erwachsenen verquatschten uns mit einer anderen deutschen Familie. Sie empfahlen uns ein Restaurant an diesem Stand. So beschlossen wir, obwohl wir nur einen Strand von unserer Tour geschafft haben, hier zu bleiben. Es war ja schließlich auch schon Zeit für das Abendessen. Bei der Tom Kha Gai Suppe, die Empfehlung der deutschen Familie gingen die Geschmäcker auseinander. Ich konnte der Suppe nichts abgewinnen, während es für Anne eine der besten Tom Kha Gai Suppen war. In dem empfohlenen Lokal, stellte Anne fest, dass sie genau an diesem Ort vor 10 Jahren in ihrem Strandbungalow genächtigt hatte. Laut dem aktuellen Besitzer wurden die Bungalows kurz nach Annes Aufenthalt dort verkauft und abgerissen.

Und sonst so

Die anderen Tage verbrachten wir gemütlich – lesend in der Hängematte, am Pool, am oder im Meer. Die Kinder üben im Pool springen und tauchen. Sie nutzen die dort vorhandene Luftmatratze und die vielen Schwimmringe zum Spielen. Auch der Kinderpool wurden von den Kleinen gern genutzt. Mausepieps trainierte darin fleißig ihre Tauchkünste. Sie schwimmt inzwischen tauchend und hält dabei immer länger die Luft an. Unser Großer springt inzwischen vom Beckenrand und taucht dabei unter. Mit seiner neuen Taucherbrille und dem Schnorchel ist er jetzt oft unter Wasser anzutreffen. Er hat das Schnorcheln inzwischen perfektioniert und lässt sich in Pool und Meer minutenlang treiben. Manchmal setzten die vier den Garten vor unserem Bungalow unter Wasser. Sie bauten Kanäle und ließen das Wasser fleißig sprudeln. Danach brauchten sie meist eine Dusche, um den Sand und Matsch von ihnen und ihrer Kleidung abzuwaschen. Für unser Mittagessen nutzten wir meist die Lokale am Strand und die in unserem kleinen Ort. Danach verabschiedeten wir uns in die Mittagspause und verzogen uns in unsere Bungalows. Der Mittagsschlaf war oft wirklich notwendig, denn an manchen Tage wachten die Kleinen erst gegen 17 Uhr wieder auf. Wir stärkten und erfrischten uns danach meistens mit Obst, wie Melone, Papaya und Ananas, bevor die Kinder wieder mit den Vormittagsaktivitäten beschäftigt waren. Nachdem wir gemeinsam entschieden hatten, in welchem Lokal wir Abendessen gehen, trommelten wir die Kinder zusammen. Frisch geduscht und eingemückt, gingen wir zum Abendessen. Meist gegen 21 Uhr, manchmal auch später brachten Erik oder ich unsere Kinder ins Bett. Danach trafen wir uns auf der Terrasse von Anne und Manu. Bei Bier für die Männer, Cola mit Lao Khao (thailändischen Reisschnaps) für Anne und Wasser, manchmal Fanta oder ein Mixgetränk für mich planten wir die nächste Unternehmung, tauschten Reise-, Kinder und Lebenserfahrung aus.

Der Moralomat

Manchmal zogen wir am Abend unser Geburtstagsgeschenk, den Moral-o-mat zu Rate. Danke schön, Anne und Manu! Mithilfe der zufällig ausgewählten Statements diskutierten wir u.a. über Impfungen und Impfpflicht, über sexuelle Aufklärung von Kindern, über unser Schul- und Bildungssystem, über vegane und gesunde Ernährung, über Nachhaltigkeit und Weltverbesserung. Jeder hatte seinen Standpunkt. Manchmal waren wir uns einig und manchmal war es eine anregende Diskussionen.