Im Bako Nationalpark, Tag 105

Eines unserer Highlights von Kuching sollte der Besuch des Bako Nationalparks werden. Der Nationalpark liegt direkt an der Küste und ist für seine Mangrovenwälder und die Nasenaffen bekannt. Letztere leben nur auf Borneo. Die Anreise mit dem öffentlichen Bus funktionierte dieses Mal ohne Probleme. Gegen 7:00 Uhr standen wir an der Haltestelle und waren somit 8:30 Uhr als eine der Ersten in dem Nationalpark. Der Bus endet an einem Bootsanleger. Von dort aus fuhren wir in einem kleinem Boot in den Park. Der Nationalpark selbst ist nur per Boot erreichbar. Aufgrund der starken Gezeiten ist es zudem wichtig die richtige Uhrzeit abzupassen. Bei Ebbe können die Boote nicht fahren.

In dem Park angekommen aßen wir ein kleines Frühstück und starteten zu unserer erste Wanderung. Bereits nach 100 Metern zeigte uns ein Parkmitarbeiter eine grüne Viper. Wir waren voller Euphorie heute noch mehr Tiere zu entdecken. Leider wurde unser Großer heute nicht so richtig wach und fit. Nach ca. 500 Metern blickten wir ihm tief in die Augen und fragten ihn, ob wir abbrechen sollten. Er sagte ja. Für uns war dies ein eindeutiges Zeichen, dass es ihm wirklich nicht gut geht. Mit der Hand an der Stirn, merkten nun auch, dass er erhöhte Temperatur, wenn nicht sogar Fieber hatte. Sehr enttäuscht traten wir den Rückweg ins Basiscamp an. Dort angekommen diskutierten wir unsere Optionen. Alle fahren zurück in die Unterkunft, einer bleibt mit dem Großen im Basiscamp etc. Letztendlich entschieden wir uns, dass ich mit Mausepieps im Park bleibe und Tina mit dem Großen zurück fährt. Die Rückfahrt war zum Glück trotz fortschreitender Ebbe kein Problem.

Ich versuchte mich derweil einer der zahlreichen Gruppen mit Guide anzuschließen. Leider war das irgendwie nicht möglich bzw. wir beide waren nicht wohl gewünscht. Mit Mausepieps auf dem Rücken, der Trinkwasserflasche in einer und der Kamera in der anderen Hand machte ich mich auf den Weg. Der Wanderweg durch den Urwald war wie immer sehr anspruchsvoll. Leider war ich extrem enttäuscht, was die Tier- und Pflanzenwelt angeht. Ohne Guide, der weiß wo er suchen muss sah ich leider nur Urwald. Jedesmal, wenn wir einen Gruppe mit Tour Guide passierten war ich neidisch, was alles erklärt wurde. Der Strand bei Ebbe war dennoch sehr beeindruckend. Leider ließ sich dies alles mit der Kamera gar nicht einfangen, da ich nur das Teleobjektiv dabei hatte. 

Zur Mittagspause waren wir wieder zurück im Basiscamp. Das Mittagessen war einfach, aber OK. Während Mausepieps die Wildschweine beobachtete, machte ich mir Gedanken, wie wir noch an einen Guide kommen konnten. Leider waren diese alle ausgebucht oder mit ihren Gruppen unterwegs. Ich entschied mich daher für eine kleine Runde um das Basiscamp. Zu meiner Freunde wollte Mausepieps selbst laufen. Nach ein paar hundert Metern hörten wir ein lautes Getöse im Wald und dann waren die Nasenaffen auch schon da. Diese sahen wirklich lustig aus mit ihren Nasen, den dicken Bäuchen und ihrer ungewöhnlichen Statur. Während die Affen fraßen kam eine Gruppe, welche sehr professionell ausgerüstet ihre Fotos machte. Ich schloß mich direkt der Gruppe an. Diese war von Mausepieps auch ganz verzaubert. Mit der Gruppe entdeckten wir noch mehr Nasenaffen, einige Schlammspringer, bunte Eidechsen, Eichhörnchen und später eine weitere grüne Viper. So war mein Tag gerettet!

Pünktlich 15:00 Uhr nahmen wir das letzte Boot zurück in das Dorf. Dort wartete schon der öffentliche Bus zurück nach Kuching. Während ich im Bus erschöpft einschlief spielte Mausepieps unermüdlich Baby mit unserer Wasserflasche. Die Wasserflasche war ihr Baby uns sie sang ihm Lieder vor.

Zuhause angekommen stellte ich erfreut fest, dass es dem Großen etwas besser ging. Er hatte viel geschlafen und sich ausgeruht. Er bestand sogar darauf, dass wir gemeinsam Essen gehen und nicht nur etwas zu Essen holen. Wir entschieden uns für den Top Spot Foodcourt und fuhren mit einem Grab-Taxi. Dies ist ein Foodcourt in der 6. Etage auf dem Dach eines Parkhauses, welcher für seine frisch zubereiteten Fischgerichte bekannt ist. Das Konzept ist einfach, genial und lecker. Man entscheidet sich für einen der Anbieter, sucht sich seinen Fisch an der Theke aus, wählt die Zubereitungsart und die Beilagen. Wenig später bekommt man einen extrem leckeren Fisch an den Tisch geliefert. Für uns gab es gedünsteten Red ??? mit Gemüse. Die Kinder bekamen gegrillte Shrimps. Während Tina den Fisch professionell auseinander nahm, hatte ich Zeit alles auf Video festzuhalten. Der Große aß zwar ganz gut, fühlte sich sichtlich noch nicht ganz wohl. Er entschied sich gegen einen Nachtisch und für das Grab-Taxi in unsere Unterkunft.