Wandern in tropischer Hitze, Tag 98

Nach einem stärkendem Frühstück in unserem Guesthouse gingen wir direkt los. Wir versuchten durch zeitiges Aufbrechen der Hitze zu entgehen, aber bereits um halb neun war es unerträglich heiß und extrem luftfeucht. Viel eher schaffen wir es mit Frühstück und Co. einfach nicht aus der Unterkunft. Dies mag auch daran liegen, dass wir Abends aufgrund der Hitze alle sehr spät ins Bett gehen. Oft liegen die Kinder nicht vor 22:00 Uhr im Bett.

Mit einem kleinen Boot setzten wir auf die andere Flussseite des Sungai Tembeling über. Dort angekommen starteten wir unsere Route bei einem Tierbeobachtungsposten. Das Klicken der Kameras der Semipros war sehr lustig zu beobachten. Sie fotografierten Fasane, welche durch den Wald liefen und mit Futter angelockt wurden. Tiere gibt es hier im Taman Negara reichlich. Hier sollen Tapire, Bären, Tiger, Elefanten und natürlich alle möglichen Schlangen und Insekten leben. Zu sehen bekommt man davon allerdings sehr sehr wenig. Die Tiere sind scheu und der Park ist extrem groß. Der Teil des National Parks, welcher für Touristen zugänglich ist ist extrem klein.

Gleich zu Beginn unserer Wanderung wurde es sehr sportlich. Die 230 Höhenmeter erklommen wir in 1,3 Kilometern. Dies bedeute Steigungen von bis zu 48%. Mausepieps wurde natürlich, wie fast immer, die ganze Zeit von mir auf dem Rücken getragen. Um ehrlich zu sein war ich darüber aber ganz froh. Der größte Teil des Aufstieges bestand aus steilen Treppen, diese hätte sie nur mit Mühe und sehr langsam steigen können. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir den höchsten Berg der Umgebung. Die Aussicht hat uns zwar nicht 100% entschädigt, aber die Luft hier oben war etwas kühler und es wehte ein leichter Wind. Nach einer ausgedehnten Pause führten wir unseren Rundwanderweg fort. Ein Großteil der Besucher drehte um und nahm den gleichen Weg wieder bergab. Bereits nach ein paar Metern wussten wir warum. Der Abgang war mit bis zu 50% Steigung noch steiler und ohne Treppen. Mit einer Hand am Seil ging es im Schneckentempo nach unten. Während Mausepieps sicher auf meinem Rücken weilte, genoß der Große die Kletterpartie unheimlich. Nach weiteren 1,5 Stunden waren wir wieder unten. Unser Etappenziel, ein Badestelle am Fluß, war allerdings noch etwas entfernt. Wir entschieden uns daher für ein Picknick im Wald. Wir hatten uns am morgen vier Nasi Lemak besorgt. Diese traditionelle Frühstück gibt es sehr günstig am Straßenrand. Praktisch im Bananenblatt eingepackt ist es ein idealer Reisesnack. Nasi Lemak besteht aus Reis, Erdnüssen und kleinen getrockneten Fischen. Dazu gibt es eine leicht scharfe Soße. Wir hatten die Version mit Hänchen. Auch wenn das Essen für die Kinder etwas scharf war genoßen alle die Pause.

Die Badestelle erreichten wir anschließend mit Leichtigkeit. Während Tina gefühlt jeden Baum und jede Libelle fotografierte, unterhielt ich die Kinder wieder mit Geschichten. An der Badestelle angekommen kannten die Kids kein halten mehr. Endlich kaltes Wasser. Wir badeten ausgiebig und beobachteten die vorbeifahrenden Ausflugsboote.

Nachdem die Sonne hinter den Bäumen verschwand, wurde es im Wasser doch tatsächlich etwas kühl. Wir brachen gemütlich Richtung Parkeingang auf. Am Parkeingang wartete schon unsere Belohnung, ein Eis. Während wir unser Eis gemütlich verspeisten beobachteten wir, wie sich ein Affe sehr interessiert näherte. Dieser ließ sich allerdings sehr leicht wieder verjagen. Nur wenige Sekunden später tauchte aber der nächste Artgenosse auf. Die Affendame war keineswegs so einfach zu verscheuchen und ließ nicht locker. Sie wollte unbedingt das Eis von Mausepieps. Selbst ausgestreckte Füße und sonstige Gegenstände konnte sie nicht abhalten. Kurzum flüchteten Tina und die Kinder in ein Geschäft. Erst da realisierten wir, dass wir von ca. 10 – 15 Affen umgeben sind. Wir bekamen Unterstützung von den Verkäufern, für die ist dies Alltag und dementsprechend ist die Steinschleuder immer parat. Es reicht aus nur so zu tun als ob man schießen würde und schon sind alle Affen wieder verschwunden. Leider werden die Makaken-Affen immer wieder von Menschen gefüttert. Mit der Zeit werden sie dann extrem aggressiv wenn es um Essen geht. Es reicht schon aus eine Plastiktüte zu tragen. Die Affen wissen was wir Menschen für gewöhnlich darin transportieren.

Nach der kleinen Showeinlage ging es wieder zurück auf die andere Seite des Ufers und direkt zum Essen. Die 7 Kilometer lange Wanderung hat uns aufgrund der Wärme und der Klettereinlagen gut mitgenommen.