Nichts geht mehr, Tag 58 und 59

Nachdem sich Erik schon seit Tagen mit seinem Rücken quälte und langsam Fortschritte machte, gesellte ich mich heute mit einem Reisedurchfall ins Lazarett dazu. Es erwischte mich mit voller Kraft: Schwäche, Müdigkeit, Kreislauf, später Fieber und natürlich Durchfall. Am späten Vormittag gesellte sich Erik zu mir: Schwach, müde und kalt war ihm. Er quälte sich nur zur Beschaffung eines Mittagessens für die Kiddies noch einmal aus dem Bett. Am Nachmittag kam Mausepieps müde und fiebrig ins Bett gekrochen. Auch sie hatte Durchfall, zu meinem Glück nur Leichten.

Wir drei schliefen und fieberten bis in den Abend, während unser Großer die Stellung hielt: Er besorgte uns Trinkwasser, spielte leise für sich in unserem Zimmer, schaute eine Menge „Mascha und der Bär“ und „Maulwurf“-Folgen, spielte mit unseren Vermieterkindern und lies uns soweit wie es ging in Ruhe.

Während es mir und Mausepieps am Abend schon etwas besser ging, vermutlich dank der riesigen Kokosnuss und deren Saft, fieberte nun Erik. Die Kleine und ich aßen sogar schon etwas Abendessen, was eigentlich unserer Mittagessens war. Mit Hörbüchern bestückt legten wir uns alle ins Bett. Das Einschlafen fiel uns garnicht so leicht, denn es stand das Chinese New Year an und einige Chinesen feierten in unserer Umgebung in ihr neues Jahr.

Die zweite Nachthälfte verlief dann überraschend ruhig. Am nächsten Morgen hatten die Kleine und ich das Gröbste überstanden. Wir leisteten unserem Großen beim Frühstück Gesellschaft und aßen auch eine Kleinigkeit. Erik blieb noch bis zum Mittag im Bett, da er immer noch fiebrig war. Zu der notwendigen Reinigung unseres Lazaretts verlies er das Zimmer und lies sich danach immer mal wieder blicken, bevor er erschöpft ins Bett zurück fiel. Am Abend war er schließlich fieberfrei.

Die Kinder und ich verbrachten unseren Tag vorwiegend im Vorhof unserer Unterkunft. Wir spielten Karten und quatschen. Ich fand sogar die Ruhe mein erstes Video zuschneiden!

Am Abend nach dem zu-Bett-gehen war dann die Stunde unseres großen Schatzes: Er sang ein improvisiertes Lied und verhalf damit Mausepieps unfreiwillig zum Einschlafen. Er war völlig in sich gekehrt und sang minutenlang vor sich hin: Von zu Hause. Von seinem Kindergarten. Von seinen Freunden mit denen er spielte. Von dem Wochenende. Von „Hoch die Hände, Wochenende!“. Von dem Spielen und den Unternehmungen mit seinen Eltern und Oma und Opa. Danach schlief er selbst seelenruhig ein. Ein magischer Moment…

2 Kommentare

  1. Auch ein Lazarett gehört zu den Reiseerlebnissen wahrscheinlich mit dazu. Wie es scheint, geht es euch allen inzwischen wieder gut. 👌
    Fasziniert hat mich der kleine Mann. Mit wie viel Verständnis und Fürsorge er euch auch in dieser Situation betreut hat. Das sieht man, dass aus ihm ein richtig Großer geworden ist. Ich vermisse euch sehr.
    Liebe Grüße Mom

  2. Meine Lieben ich wünsche Euch gute Besserung schön das der Große sich so bemüht hat wir sind ganz stolz auf den großen Sohn

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