Anreise nach Chiang Mai, Tag 31

Am Morgen ließen wir uns viel Zeit für das Packen. Mit Ayutthaya sind wir irgendwie nicht warm geworden. Tagsüber war es sehr schwül und es war viel Verkehr auf vielen großen Straßen. Wir haben keine kleinen ruhigen Straßen oder Plätze gefunden, die zum Verweilen oder Flanieren einladen. Tempel, Ruinen und Buddhas haben wir nach Meinung des Großen genügend gesehen.

Den Spaß fanden die Kiddies auf dem Roller. Es gab regelmäßige Diskussionen, wer den nun vorn mitfahren darf.

Am Mittag sattelten wir unsere Rucksäcke auf den Roller und stellten diese am Bahnhof unter. Wir verzogen uns in ein klimatisiertes Einkaufszentrum. Dort fanden wir Abkühlung und damit etwas Erholung. Die Kinder animierten anderen Kinder zum Toben durch das Einkaufszentrum, was viele Zuschauer und uns Eltern sehr amüsierte. Später fanden die Kinder an den bekannten Spielautomaten Ablenkung. Dies funktionierte auch ohne Geld ganz gut.

 

 

Am Zugbahnhof holten wir unsere eingelagerten Rucksäcke ab und fuhren, zur großen Freude des Großen mit einem Darth Vader Tuktuk an den außerhalb liegenden Busbahnhof.

Wir freuen uns auf Chiang Mai, auch wenn es wieder eine Großstadt ist. Von bekannten Familien haben wir einige Anregungen bekommen und sind sehr gespannt, ob Chiang Mai uns einnehmen wird. Die Vorfreude hat vor allem die Kleine angesteckt, denn diese freut sich „in der Stadt, wo meine Freundin gewohnt hat“ zu sein.

Unser Nachtbus hatte mal wieder Verspätung. In der Wartezeit konnten wir ca. 20 Busse bestaunen, die aufgereiht an unserer kleinen Busstation Arbeiter aus einer nahegelegenen Firma absetzten. Einige Arbeiter(innen) stiegen in weiter hinter fahrende Schichtbusse ein, andere gesellten sich zu uns Wartenden und wieder andere wurden abgeholt. So verging unsere Wartezeit. Nach dem Einstieg in unseren Nachtbus waren wir ernüchtert: Ein großer Fernseher für alle. Ein Thaiboxenfilm. Werbung im 10 Minutentakt und immer die Gleiche. Das Ganze lief bis 22 Uhr über Lautsprecher direkt neben unseren Sitzbänken. An Schlaf war nicht zu denken! Dazu war die Beinfreiheit minimal gehalten. Ich konnte bei (leider nur leicht) heruntergeklappter Rückenlehne meine Füße mit leichten Verrenkungen ausstrecken. Nach 22 Uhr fanden wir dann etwas Ruhe und die Kinder ihren Schlaf. Ab 23 Uhr telefonierte die hinter mir sitzende Frau lautstark. Kurz nachdem ich eingeschlafen bin, gingen die Lichter im Bus an. 23:30 Uhr machte der Bus tatsächlich Pause! Die Kiddies ließen sich glücklicherweise nicht beirren und schliefen weiter. Erik hielt Wache, während ich die Pause zum Essen nutze. Ich fühlte mich auf dem Weg aus dem Bus wie in einem chinesischen Gefangenenlager: Wir liefen alle in einer Reihe aus dem dunklen Bus in die viel zu hell erleuchtete Busstation. Über einen Lautsprecher schrie (mich?) eine Frau an, während wir reihenweise in die Toiletten gingen.

Ich war trotzdem dankbar für diese störende Pause, denn ich hatte richtig Hunger! In der Annahme, dass es wieder eine Pause zur Abendbrotzeit gibt, hatte ich auf die Snacks an der Bushaltestelle zu Gunsten der Kinder verzichtet. Die Suppe schmeckte garnicht, aber fühlte meinen Magen und wärmte mich etwas. Der Rest der Nachtfahrt verlief störungsfrei, so dass wir 5:30 Uhr in Chiang Mai ankamen.