Auf nach Borneo, Tag 100 und 101

Heute nahmen wir Abschied von dem Taman Negara und unserer Vermieterfamilie. Der Abschied war überaus herzlich. Wir hatten das Gefühl, dass wir hier mehrere Wochen waren. Ein wenig wehmütig liefen wir zur Busstation. Hier hätten wir es gut und gerne noch ein paar Tage aushalten können.

Der Local Bus fuhr auf die Minute pünktlich ab und wir waren mal wieder begeistert. Für 2,80 € fuhren wir ca. 1 Stunde als Familie nach Jerantut. Dort stiegen wir in den Bus nach Kuala Lumpur. Der Anschluss klappte super und wir hatten sogar noch Zeit für ein kleines Mittag. Für 15,-€ fuhren wir die ca. 4 Stunden nach Kuala Lumpur. In Nord-KL angekommen, überlegten wir wie wir am besten zu unserer Unterkunft kommen. Diese war in der Nähe des Flughafens, da wir somit morgen Fahrzeit und damit Stress sparen konnten. Der Flughafen und somit auch unsere Unterkunft liegen weit außerhalb KLs. Wir entschieden uns für die wohl günstigste, aber anstrengendste Tour. Mit dem kostenlosen Bus fuhren wir zum Hauptbahnhof KL Sentral, dort stiegen wir in eine S-Bahn um, um dann die letzten Meter mit einem Taxi zu fahren. Dieser Aufwand hat sich mit einer Ersparnis von ca. 3,-€ nicht wirklich gelohnt. Dafür haben wir im KL Sentral eine Essens- und Tobepause eingelegt, die uns allen ganz gut tat.

Tag 101: Unser Flug startete bereits 8:45 Uhr. Da wir am Flughafen genügend Zeit einplanen wollten, standen wir bereits um 5:45 Uhr auf. das fiel uns allen nicht leicht! Der Flughafen in Kuala Lumpur besteht aus zwei Flughäfen (KLIA und KLIA 2), welche sich aber den gleichen Flughafencode teilen. Bis zum Schluß konnten wir nicht herausfinden von welchem Flughafen wir nun abfliegen. Auch wenn beide mit einem Shuttle verbunden sind, muss man ausreichend Zeit einplanen, um von einem zum anderen zu kommen. Wir hatten heute Glück und wurden von unserem Grab-Taxi bis an den richtigen Flughafen gefahren. Beim Check-Inn gab es dann die nächste positive Überraschung: Keine Gebühren für unser Aufgabegepäck. In unserer Bestätigung stand eindeutig das nur Handgebäck dabei ist. Umsomehr freuten wir uns über die Ersparnis. Der Flug mit Lion Air war überraschend angenehm. Wir saßen relativ weit hinten und bekamen sogar etwas zu Essen und zu Trinken geschenkt. Das war wohl übrig.

In Kuching angekommen fuhren wir super schnell zu unserer Unterkunft. Wir wohnen diesmal in einer Art Homestay. Unsere Hosts sind ein älteres Ehepaar. Das Haus ist eigentlich eine riesige alte Villa mit einem großen Garten und mit einer interessanten Historie. Das Haus wurde 1945 von dem ersten Bürgermeister Kuchings (president of Kuching Municipal Council) gebaut und bis 1996 selbst bewohnt – dem Chinesen Tan Sri Datuk William Tan. Er war außerdem Sprecher der staatlichen gesetzgebenden Versammlung, sozial engagiert u.a. als Sprecher der „Malaysian Red Crescent“ und der „Sarawak Society for the Blind“ und er war der erste Pilot Sarawaks. Seit 2003 wird das Haus als Guest House geführt und hat dabei seinen alten Charme behalten. Wir entdecken viele Gemälde von „William Tan of Sarawak“ hier im Haus. Unser Zimmer und die Aufenthaltsräume sind groß und geräumig. Das ist genau das, was wir aktuell brauchen, Platz! Platz damit wir uns nicht gegenseitig auf die Nerven gehen, wenn wir alle Ruhe und Entspannung brauchen. Die Kinder wollen dann meist spielen und ihre Ruhe vor uns und manchmal auch voneinander haben. Wir wollen schlafen, lesen oder Podcast hören.

Wir hatten noch den ganzen Nachmittag Zeit, um die Stadt zu erkunden. Kuching bedeutet im malaiischen Katze. Dementsprechend voll ist die ganze Stadt mit Wandmalereien und Statuen von Katzen. An der Waterfront Promenade genossen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang untermalt mit den wunderschönen Gesang des Muezzins. Wir waren bezaubert und fasziniert von diesem Moment! Für alle wurde es ein langer Tag der erst gegen 22:00 Uhr endete. Kuching gefällt uns! Es gibt überall Bürgersteige, die Stadt ist sehr sauber und alles ist fußläufig gut erreichbar. Sogar eine reine Fußgängerzone haben wir gefunden. Dinge, die sonst in Südostasien bisher sehr selten waren.