Mir ging es endlich wieder besser, so dass ich unserem Ausflug folgen konnte. Unser großer Schatz wünschte sich ja schon länger den Besuch im Museum für Kampfmittelbeseitigung (Unexploded Ordinance Information Centre). Heute sollte es dann endlich klappen, dass zu Fuß nur 10 Minuten entfernte Museum zu besuchen. Das Museum ist recht klein, aber entsprechend des Themas sehr interessant und aufschlussreich.Während des Vietnamkriegs bombardierten die USA Laos extrem heftig. Vor der Öffentlichkeit wurde dies geheim gehalten und anders als im Vietnamkrieg gelang dies auch. Die Strategie der USA war zum einen den aufstrebenden Kommunismus zu bekämpfen und zum anderen Versorgungsrouten des Vietnamkriegs, den Ho-Chi-Minh-Pfads zu zerstören. Bombardiert wurde zum größten Teil eher planlos, flächendeckend und mit sogenannten Streubomben. Dabei sind in einer Bombe ca. 200 tennisballgroße Bomben. Nach dem Abwerfen aus dem Flugzeug zerstreuen sich diese. 30% dieser Bomben sind Blindgänger. Daran leidet das Land bis heute sichtbar. Die Zahlen der Opfer gehen die letzten Jahre aufgrund der umfangreichen und auf Spenden basierenden Räumungsarbeiten zurück. Auf Laos wurden 2 Millionen Tonnen Bomben abgeworfen. Zum Vergleich, im zweiten Weltkrieg warfen die USA 2,1 Millionen Bomben auf Europa und Asien zusammen ab! Statistisch gesehen bedeutet dies ca. 1 Tonne Bomben pro Einwohner. Laos ist damit das am stärksten bombardierte Land der Welt. Leider engagiert sich bis heute die Weltgemeinschaft verhältnismäßig wenig.
In dem Museum wurde neben Informationstafeln und Blindgängern gezeigt, wie Kinder unterrichtet werden, so dass diese beim Spielen und bei der Landarbeit nicht Opfer von Blindgängern werden. Unser Großer war sehr interessiert und berührt. Speziell der von UNICEF erstellte Film über verwundete Kinder, welche ihre Geschichte selbst erzählten, bewegte und beschäftigte ihn.
Zurück in der Unterkunft hieß es dann gemeinsamer Mittagsschlaf. Uns verwunderte es etwas, dass sogar der Große daran teilnahm. Das Ergebnis kam dann nach dem späten Aufwachen, auch er wird nicht verschont vor Fieber und Durchfall. Damit hieß es wieder einen Gang runterschalten.
Meinem Gesundheitszustand ging es in Bezug auf Magen und den Kreislauf wieder besser, allerdings machte sich mein Rücken wieder stärker bemerkbar. Ich gönnte mir abends mal wieder eine Massage. Es frustrierte mich schon sehr das der Rücken nicht besser werden will! Die Massage war diesmal noch besser als beim letzten Mal. Wahrscheinlich war die Masseurin nicht so zimperlich und vorsichtig mit mir.
Klar, dass ich darauf anspringe ;). Ja, Streubomben sind leider in Laos, aber auch ganz Kambodscha und Vietnam ein riesen Problem. Obwohl ich tatsächlich auch eher die letzten beiden auf dem Schirm hatte und wir in Kambodscha viele Menschen mit Verstümmelungen gesehen haben. Wie ist das in Laos?
Und Erik, ich hab mal meine Schwester gefragt, ob per Ferndiagnose Hilfe möglich ist. Melde mich.