Heute stand der zweite und lange Teil unserer Bootsfahrt auf dem Mekong an. Daher standen wir 6:30 Uhr, für unsere Verhältnisse sehr zeitig auf, da wir 7:30 Uhr abgeholt wurden. Das Frühstück ließen wir uns vorsorglich einpacken, was uns ein ruhiges Aufstehen und Zusammenpacken ermöglichte. Auf das Boot stiegen wir als letzte Gruppe, aber das Glück war mit uns. Viele unserer Mitreisenden hatten die gleichen Plätze wie gestern gewählt, auch die ungarische Familie auf dem Sonnendeck. So platzierten wir uns wieder auf eine Sitzecke mit zwei Bänken und Tisch. Das Frühstück bestehend aus Baguettes mit Butter und Marmelade, Spiegelei, Bacon und zwei belegten Baguettes, sowie Orangensaft und Kaffee verputzten wir im Nu.
Die ersten 2-3 Stunden Fahrt waren sehr sehr kalt. Der Nebel hing in den Bergen und verdeckte die Sonne. Der Fahrtwind tat sein Übriges. Wir alle kuschelten uns in unsere Jackenschichten, unter Kapuzen und in Decken eingehüllt, bis die Sonne endlich durch den Nebel brach und uns die Wärme brachte.
Unser Boot stoppte an einem typischen Loa-Dorf (Wortlaut unseres Guides). Dort führte ein Rundweg einmal durch das Dorf hindurch. Vorbei an Kindern die Armbänder verkauften, Frauen die Tücher verkauften, ach ja und natürlich auch vorbei an Erdnussfeldern und Holzhütten vor denen Hühner und Enten grasten. Die wirklich vielen Verkaufsangebote störten die Idylle etwas und ließen es eher wie bei einer Kaffeefahrt wirken als in einem echten Laodorf. Die Erdnüsse hier haben eine lila Haut und ähneln frisch geerntet in Geschmack und in der Konsistenz eher einer Bohne, da sie noch feucht sind.
Nach dem Mittagessen kuschelten sich Erik und die Kleine auf die kleine Sitzbank. Mausepieps lauschte der spannenden Geschichte von Monsterbacke und ihr fielen dabei tatsächlich die Augen zu. So verschlief sie auch den zweiten Stopp am Nachmittag: Die Pak Ou Caves. Erik und unser Großen erkundeten die Höhlen. Die Mekong-Seefahrer stoppten vor ihrer Fahrt an diesen Höhlen, um an diesem heiligen Ort bei Buddha um einen sichere Fahrt zu beten und hinterließen einen kleinen Buddha. So stehen in diesen Höhlen heute bis zu 400 kleine Buddhas.
Um 17:30 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren Mitreisenden. Viele waren wie wir mehrere Monate in Südostasien unterwegs. Ein deutsches Paar im Alter unserer Eltern war bereit 1,5 Jahre unterwegs. Sie erzählten spannende Geschichten von ihrer Reise durch die USA, Kanada und Südamerika. Sie waren mit ihrem 30 Jahre alte VW-Bulli unterwegs. Auch mit den Eltern der dreijährigen Ida tauschten wir Reiseerfahrungen und Tipps aus. Sie kamen aus Schweden.
Wir wurden, organisiert durch unseren Reiseführer mit einem Minivan zu unserer Unterkunft gefahren. Das Mano Temple House sollte nun für 14 Tage unsere Unterkunft sein. Nach einer kurzen Erfrischung zogen wir los, um ein Abendessen für uns zu finden. Auf dem Weg hoben wir noch ein paar Millionen ab, schließlich müssen wir die Unterkunft in bar bezahlen. Mehr als 1,5 Mio, KIB gibt es pro Tag und Karte leider nicht. Die Geschäfte und Läden hatten bereits geschlossen, so dass die Straßen überraschend leer waren. Wir landeten bei einem indischen Restaurant und waren überrascht über die hohen Preise. Obwohl wir extra „not spicy“ bestellt haben, bekamen wir drei leicht scharfe bis scharfe Speisen. Zu meiner Überraschung aßen die Kinder das leicht scharfe Essen mit Genuss. Auch Ida und ihre Eltern trafen wir wieder – Luang Prabang scheint wohl sehr klein zu sein. Mit einem Rotti in der Hand liefen wir schließlich satt und zufrieden in unsere Unterkunft zurück.