Auf dem Mekong, Tag 51

Nach einem kurzen Frühstück ging es los zu unserer zweitätigen Mekongkreuzfahrt. Wir waren wirklich alle gespannt, wie das werden wird. Wir hatten lange überlegt, wie wir nach Luang Prabang kommen. Die Speedbootvariante schied schnell aus. Das ist zu gefährlich. Die Fahrer tragen Helme und man sitzt 6-8 Stunden mit 6 Fahrgästen in einer „Nusschale“, welche mit einem Affenzahn stromabwärts fährt. Der Bus ist zwar sicherer, aber aufgrund der Entfernung auch nicht wirklich bequem. Also entschieden wir uns für eine 2-tägige Fahrt auf dem Mekong. Wie immer gibt es auch hier mehrere Optionen. Das normale Slow Boat besteht aus einem klassischen Longtailboat und ist mit ca. 70 Bussitzen ausgestattet. Man sitzt ähnlich wie in einem Reisebus. In Berichten laßen wir immer wieder, dass es je nach Personenaufkommen sehr eng werden kann. Denn das Boot ist nie voll, wenn man Pech hat sitzt man auf dem Boden neben dem Motor. Die bequemere Variante mit nur 40-50 anstatt bis zu 100 Personen an Board schied dennoch aus – es war uns einfach zu teuer. Kurz vor knapp entdeckte ich im Internet ein Promotionangebot. Für angeblich 30 USD anstelle 130 USD pro Person! Den Anbieter schrieb ich per WhatsApp an, bezahlte per PayPal und kurz darauf hatten wir Tickets für eine „Luxury Cruise“ zu dem Preis einer normalen Slowboattour. Etwas skeptisch waren wir aber dennoch, ob uns jemals jemand zur Bootsfahrt abholen wird?

Pünktlich um 9:15 Uhr holte uns dann tatsächlich ein Minivan ab. Nach einer kurzen Fahrt zur Bootsanlegestelle ging es leider noch nicht gleich los. Wir mussten noch ca. 1 Stunde auf dem Slowboat warten, bis unser Guide und die restlichen Mitreisende direkt aus Thailand ankamen. Unser Guide hatte in dem Nachtbus von Luang Prabang zu uns eine Panne.

Mit Verspätung ging es gegen 11 Uhr los. Es war eine überraschend entspannte und gemütliche Fahrt! Wir hatten zwei Sitzbänke mit Tisch, Kissen und Decken für uns. Unsere Kinder fanden schnell Zugang zu den einheimischen und den mitfahrenden Kindern. Gemeinsam wurde intensiv gespielt. Schließlich hatten die einheimischen Kinder zahlreiches Spielzeug mit an Board. Wir beide konnten derweil lesen, fleißig an Blogbeiträgen arbeiten und natürlich die Ruhe und auf dem Sonnendeck und das Wetter genießen.

Am Ufer konnten wir zahlreiche Wasserbüffel, Fischer, Farmer und uns winkende Kinder entdecken. Die Fahrt war eine echt entschleunigende Traumfahrt. Zum Mittagessen wurden wir direkt an Bord mit Suppe, Gemüse und einem einfachen, aber sehr leckerem laotischem Buffet verköstigt. Neben Kaffee, Wasser und Obst war all dies in dem Preis inklusive.


Gegen 17:00 Uhr erreichten wir den kleinen Küstenort Pakbeng. Alle Slowbote müssen dort übernachten, da der Mekong nachts nicht befahrbar ist und dies auch verboten ist. Auch wir staunten wieviele Stromschnellen und enge Passagen der Mekong hat. Auch der am Ufer erkennbare Unterschied zwischen Regenzeit und der aktuellen Trockenzeit waren bemerkenswert. Bei niedrigem Wasserstand kommt es immer wieder mit Speedbooten zu Unfällen, da diese auf Klippen auffahren. Allgemein waren wie begeistert von den schroffen Felsen im Mekong und den weichen Sandbänken am Ufer.

Pakbeng ist ein typischer „nur eine Nacht Ort“. Es gibt zahlreiche, teils sehr einfache Unterkünfte und sonst eigentlich nichts. Wie fast alle hatten auch wir vorgebucht und wurden direkt am Pier abgeholt. Unsere Villa Mekong gefiel uns außerordentlich gut: Große Terrasse mit Blick auf den Mekong, kaltes Bier und ein sauberes Zimmer. Mausepieps hatte binnen weniger Minuten die Aufmerksamkeit aller einheimischer Frauen und Mädchen auf sich gezogen. Anfänglich unangenehm und unsicher, spielte sie später in mitten der einheimischen Kinder.

Tina stellte in der Zwischenzeit die Blogbeiträge fertig und online. Ich unterhielt mich mit Daniel und Julia von 2bags2travel. Die beiden sind seit Dezember 2018 auf Weltreise und uns auf dem Boot durch ihr Equipment aufgefallen. Da die beiden auch fleißig bloggen und einen YouTube Kanal betreiben, gab es viele Themen zum Austauschen.

Nach einem leckeren Abendessen in unserer Unterkunft mussten wir unsere Kinder duschen. Das Spiel mit den Einheimischen war sehr intensiv. Vor allem die Kleine war von oben bis unten mit Dreck von der Straße bedeckt.