Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker – eine ungewöhnliche Uhrzeit für uns. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir die Kinder wach hatten. Mausepieps war glaube ich selbst in dem TukTuk noch nicht wirklich wach. Das Taxi hatten wir einen Abend vorher bestellt, um sicher zu gehen. Wir schmunzelten, als wird dann von dem wohl kleinsten Tuktuk der Stadt abgeholt wurden. Wir und unser Gepäck fanden alle Platz und so fuhren wir zum nur 15 Minuten entfernen Flughafen in gefühlter Schrittgeschwindigkeit.
Am Flughafen, dann die große Überraschung. Julia und Daniel von 2bags2travel fliegen auch nach Kuala Lumpur. Die beiden haben wir bei unserer 2-tägigen Mekongbootsfahrt kennengelernt und nun treffen wir sie nach 24 Tagen wieder. Witzig!
Nach der Gepäckaufgabe von 2 x ca. 18 kg (der schwere Technikkram war im Handgepäck), ging es zur Sicherheitskontrolle. Dort erlebten wir die nächste Überraschung. Dieses Mal leider eine Unschöne. Wir hatten am Vorabend alle Flüssigkeiten aus unserem Handgepäckrucksack entfernt, aber nicht die kleine Schere aus dem 1. Hilfe-Set (die auch verschmerzbar ist) und leider auch nicht Eriks großes Klappmesser. Uns wurde beides abgenommen, während die Koreaner nach uns flaschenweise Sojasoßen durch die Sicherheitskontrolle schafften. 🙁 Das war sehr frustrierend! Für etwas Aufheiterung sorgte später aber die Tatsache, dass unsere zwei von Oma vererbten Küchenmesser übersehen wurden. So hat Erik jetzt zwar einen Eintrag im Laotischen „Terror“ Register, wir aber wenigstens noch zwei Küchenmesser.
Der ca. 3 stündige Flug verging sehr schnell. Die Kinder blätterten sich durch die Reisezeitungen und das Werbeprospekt der Fluggesellschaft. Auch die Karte mit Sicherheitshinweisen begutachteten und hinterfragten sie sehr intensiv. Erik nutzte seinen Einzelplatz, um die Video aus Chiang Mai in Thailand zu sichten. In der Halbzeit tauschten wir dann die Plätze. Dann begann unser Unterhaltungsprogramm! Die Flugbegleiter waren sehr locker, freundlich und lustig drauf. So wurden uns sämtliche Werbeartikel der Fluggesellschaft mit witzigen Sprüchen vorgestellt, auch der Pilot und zwar auf seinem Weg zur Toilette: „Und hier darf ich unseren Piloten vorstellen. Er fliegt heute unser Flugzeug!“. Es war ein angenehmer Flug mit Air Asia.
Wir landeten ca. 12:45 Uhr lokaler Zeit. Nun sind wir euch 7 Stunden voraus! Auf dem Flughafen besorgten wir uns gleich Geld am Automaten – nun bezahlen wir mit malaysischen Ringgit (MYR). Da unser Hunger sehr groß war, aßen wir gleich im Flughafen in einem vegetarischen Restaurant. Dies stimmte vor allem mich sehr glücklich. Endlich mal wieder ein frischer, knackiger Salat und das sogar mit gerösteten Erdnüssen – meine neue Essensleidenschaft! Erik nutzte die Wartezeit während der Essenzubereitung, um uns eine SIM-Karte mit Datenvolumen und einen kleinen Telefonbudget zu besorgen.
Danach fuhren wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug KLIA Express zum Hauptbahnhof „KL Sentral“. Auf der 20-minütigen Fahrt wurde uns wiederholt auf Monitoren erklärt, wie umweltbewusst wir reisen, denn der KLIA Ekspres fährt mit Biogas. Das änderte an Eriks Frust nichts, als wir feststellten, dass wir mit dieser Anreise vergleichsweise teuer unterwegs waren. Das Taxi für uns vier wäre deutlich günstiger gewesen (ca. 22 €) als die ca. 42 € für den KLIA Ekspres (160 MYR) und die MRT (8 MYR). Hinzu kam noch, dass wir mit einem Familienticket statt 160 MYR nur 120 MYR bezahlt hätten. Nur hatte uns die Verkäuferin von dieser Option nichts erzählt. Wir nahmen es schließlich mit Humor, denn mit der Anreise nach Kuala Lumpur ist einiges schief gelaufen. Es kann daher nur besser werden!
Auf dem Weg von der Stadtbahnhaltestelle zu unserer Unterkunft kamen wir richtig ins Schwitzen. Mausepieps verweigerte vollkommen das Weiterlaufen, so schleppten Erik und ich auch sie und ihren Rucksack. Die Plagerei war schnell vergessen als wir in unserer Unterkunft, einem Apartment im CREST Residence, angekommen waren. Dazu in einem späteren Beitrag mehr. 😉
Nachdem wir die Zimmeraufteilung geklärt hatten und ich etwas ausgepackt hatte – das brauche ich immer um Anzukommen – machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um einen Supermarkt zu finden, einzukaufen und Abendessen zu gehen. Wir landeten bei einem indischen Lokal und Roti, dieses Mal die indisch-malaiische Variante, also herzhaft. Das indische Fladenbrot kam mit drei unterschiedlich scharfen Soßen. Die Kinder aßen diese mit Begeisterung. In solchen Momenten bin ich immer wieder erstaunt, wie scharf unsere Kinder inzwischen essen. Bei uns gibt es inzwischen die Einteilung: Nicht scharf – Kinderscharf – Erwachsenenscharf. Der Nachtisch, eine Empfehlung unserer geschäftstüchtigen Bedienung entpuppte sich als Crushed Ice, welches mit Kokosmilch, süßen und bunten Sirupen bedeckt und mit grünen gummibärchenartigen Würmer bestückt war. Es schmeckte überraschend gut! Am Abend nach dem ersten Lesen des Reiseführers erfuhren wir, dass dies Cendol, eine bekannte malaiische Nachspeise ist.